Jungwacht

Im Herbst 1933 wird in Benken nach langem Überlegen – es wurde zuerst an eine Pfadfinderabteilung gedacht – die erste Jungwacht im Kreis Linth gegründet. Erster Präses war Pfarrer Albert Hafner, erster Scharführer Edmund Ziegler. Die erste Scharliste enthielt 30 Namen. Im Frühjahr 1934 schenkte der Präses der Schar das erste Banner. 1937 trat Hans Glaus, Starrberg, die Nachfolge als Scharführer an. Ein reiches Scharleben begann; mehrtägige Wanderungen, Elternabende, Krippenbau während des Winters und Treffen mit anderen Jungwachtcorps brachten Abwechslung.

In den kommenden Jahren schwankte die Mitgliederzahl, bis sie 1951 mit 24 einen Tiefpunkt erreichte. Die Kameradschaft hielt, und mit Alois Steiner als Scharführer und Kaplan Jakob Sager als Präses nahm die Jungwacht von neuem Anlauf. «s’Fähnli», die Scharzeitung, erschien im November 1956 zum ersten Mal und berichtete fortan über das Geschehen.

Alois Steiner, der die Schar ein Jahr vorher Karl Romer übergeben hatte, schenkte ihr 1958 im Lager in Blitzingen ein neues Banner. Ende der fünfziger Jahre führte die Jungwacht in Benken das Sternsingen ein. Der Betrieb nahm weiter zu: Tischtennis- und Fussballturniere, Spiele und Gruppenstunden sowie der Jungwacht-Abend gehörten ins Jahresprogramm.

Am Christkönigsfest 1963 feierte man unter Scharführer Oskar Schnider «30 Jahre Jungwacht Benken » Das Jubiläum begann mit einer feierlichen Messe, ein Klub der Ehemaligen wurde gegründet mit dem Zweck, der Jungwacht moralisch und finanziell beizustehen. Am Abend ging ein grosser Unterhaltungsabend über die Rösslibühne. «Fähnli» Nr. 100 erschien 1965, und ein Jahre später übernahm Stefan Paradowski die Schar.

Immer wieder stachen die jährlichen Lager aus dem Programm heraus. Es wurde jeweils ein Lagermotto herausgegeben. Das Jahr 1968 konnte als Jahr der Erneuerung angesehen werden. Es wurden die sechs Gruppen zu drei Teams zusammengeschmolzen, damit mehr Leiter auf ein Team fallen würden und somit auch mehr Ideen. Weiter wurde im gleichen Jahr eine Jazzmesse in der Kirche aufgeführt. 1969 übergab Stefan Paradowski die Schar an Urs Fäh. Ein Jahr später erschien bereits das «Fähnli» Nr. 150, und 1971 machte man unter anderem ein grosses Quiz mit dem Mädchenteam zusammen.

Jugendteam

Aus der Jungwacht und dem Mädchenteam entstand 1972 das Jugendteam. Bereits 1973 wurde das erste Lager organisiert. Was neu war für Benken und zu Anfang etlichen Staub aufwirbelte: Mädchen und Buben verreisten zusammen. Damals lag das in grösseren Orten durchaus im Trend, doch für Benken war das geradezu revolutionär. Ausser 1983, als kein Sommerlager stattfand, wiederholte sich das bis jetzt alle Jahre. Das Sommerlager steht auch ganz klar im Mittelpunkt der Jugendteam-Aktivitäten. Da heisst es für rund 100 Jugendliche, Benken zu verlassen, um im zweiwöchigen Lager mit Spiel, Sport (J + S) und einfach «ächlii sii…» das Miteinander zu erleben. Ganz spezielle Erinnerungen tauchen auf, wenn von Lagerorten wie Brigels, Grindelwald, Kandersteg, La Lecherette, oder Gluringen die Rede ist.

Doch das Jugendteam ist auch sonst sehr aktiv, wenn es darum geht, einen Teil der Freizeit der Jugend des Dorfes mitzugestalten. Das Papiersammeln im Frühling und im Winter ist immer mit sehr grosser Arbeit verbunden, bessert jedoch die Lagerkasse auf.

Herbstzeit ist Chilbizeit. In Benken findet sie bekanntlich im Dorfkern statt. Auch das Jugendteam stellt dort seine Stände auf und bietet neben dem „Hamster-Game“, Würfelspielen, Pfeilwerfen auch eine Festwirtschaft mit (Ländler-)Musik an. Seit 2007 wird am Sonntagmorgen die Bevölkerung beim Brunch im alten Gemeindehaussaal verköstigt.

Am 24. Dezember flimmert im Kino „Pfarreiheim“ jeweils ein Film über die Leinwand. Dies ist nur einer von vielen Anlässen wo sich die ganze Schar unter dem Jahr zusammen trifft.

Die Fasnacht ist ein wichtiges Datum, findet doch da das traditionelle „Nahrüefe“ im Dorf und der bekannte Benkner Fasnachtsumzug statt. Beim «Nahrüefe» sieht man die Leiter zwar nicht aber irgendwie sind sie jeweils auch da… Bestimmt anzutreffen sind die Jugendteamler nach dem Fasnachtsumzug, wenn sie in der Räbliturnhalle die Festwirtschaft schmeissen.

Da in den Lagern immer viel, ja fanatisch viel „Indiaca“ gespielt wird, lag die Idee eines Turniers nahe. Überraschend gross war jedoch das Interesse daran im Dorf selber und bei den andern Scharen. Im laufe der Jahre wurde neben dem Turnier noch ein Openair durchgeführt welches in den besten Jahren über 1000 Besucher ins Benkner Mösli lockte. Am 24. Mai 2008 füllten die zahlreich erschienen Gäste die Rietsporthalle und feierten an der Jubiläumsparty das 20. Indiaca Turnier.

Das Pfingstlager findet exklusiv für die Leiter statt, denn in einem Lagerhaus werden die Vorbereitungen für das kommende Sommerlager getroffen. Auch das Weihnachtsessen ist nur den Leitern vorbehalten – selbstverständlich in angemessener Garderobe!

Egal in welcher Jahreszeit, bei Sonne, Regen oder Schnee – die Gruppenstunden sind wohl neben dem Sommerlager die beständigsten Anlässe. Mit ihren Altersgenossen treffen sich die Benkner Kinder und Jugendlichen von der ersten bis zur neunten Klasse (fast) jeden Monat zur Gruppenstunde. Ausgangspunkt ist meistens das Pfarreiheim, wo die Pfarrei Benken dem Jugendteam den Material-, Höck- und Gruppenraum zur Verfügung stellt.